Rund 100 Teilnehmerinnen beim 12. BCW-Infotag für Frauen

Neue Perspektiven

Es ist ein altes Thema, das immer wieder fasziniert: Sind Männer und Frauen wirklich so unterschiedlich? Beim BCW-Infotag für Frauen vergangenen Samstag im BildungsCentrum der Wirtschaft in Essen ging es um die kleinen, feinen Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Die rund 100 Teilnehmerinnen, die trotz Lokführerstreik den Weg nach Essen gefunden hatten, diskutierten dieses Thema mit einer großen Portion Humor.

Dafür sorgte auch der Bonner Businesscoach Harald Berenfänger in seinem Vortrag über die „Männerseele“: „Wenn Sie einen Mann fragen, wie es ihm geht, dann weiß er es manchmal nicht so genau. Männer fangen oft schon früh an, ihre Gefühle wegzuschaffen.“ Berenfängers amüsant dargestellte – und zugleich auch unbequeme – Wahrheiten stellten nicht nur Klischees in Frage sondern dienten vor allem dazu, seine Zuhörerinnen wachzurütteln und ihre Rollenbilder ehrlich zu hinterfragen. Denn in der modernen Gesellschaft hätten Männer nach wie vor Bedenken, zu sensibel und zu weich rüberzukommen. „Andererseits werden Frauen in Führungsetagen schnell als zu hart oder zu männlich dargestellt.“ Das Ideal nach Berenfänger: Ein entspannter Umgang mit dem, was die Gesellschaft als „typisch Mann oder typisch Frau“ betrachtet. „Beobachten Sie sich gegenseitig, und lernen Sie voneinander!“

Auch Prof. Dr. Anja Seng, Rektoratsbeauftragte für Diversity Management an der FOM Hochschule, sprach über unterschiedliche Verhaltensweisen:  „Wenn ein Mann vor eine neue Aufgabe gestellt wird, denkt er:  Das habe ich zwar noch nie gemacht, und sagt: Ich schaffe das; während Frauen ihre Zweifel eher offen äußern: Kann ich das wirklich?“ Dabei gilt: „Nur wenn wir eine innere Stärke gewinnen, wirken wir auch nach außen überzeugend.“

Gut verkauft hat sich die zweite Rednerin allemal: Kerstin Knöfel, Executive Coach, berichtete von ihrem Werdegang und beeindruckte die Zuhörerinnen mit ihrer „Success Story“. „Das ist nur die Schokoladenseite. Innerlich hatte ich durchaus große Sorgen, ob vor Bewerbungsgesprächen, Konferenzen oder Vorträgen“, verrät die Powerfrau. Allerdings habe man ihr dies nie angemerkt. „Schaffen Sie sich ein gutes privates Netzwerk, suchen Sie sich im Unternehmen eine Vertrauensperson und tauschen Sie sich – in Ihrem geschützten Raum – über Unsicherheiten aus.“

Für Prof. Anja Seng ein gelungener Frauentag: „In den Gesprächen mit den Teilnehmerinnen im Anschluss gab es viel positive Resonanz – ein Frauentag 2015 ist schon in Planung!“

Impressionen