Die Macht der Sprache

Bernd Lichtenauer: Dozent für Mediation

Streit im Büro, Ärger um das Erbe, Mobbing am Arbeitsplatz, Lärmbelästigung durch Nachbarn – Wenn die Fronten zweier Parteien verhärtet sind, kann ein Mediator für Entlastung sorgen. Durch Gespräche wird ein Fundament geschaffen, um konstruktive Lösungen für beide Seiten zu vereinbaren und so einen Konflikt zu entschärfen. Bernd Lichtenauer ist Mediator und Coach – doziert seit 2010 für die FOM in Essen und bildet bei der BCW-Weiterbildung zum Mediator aus.

„Konflikte sind etwas Normales“

„Ein einziges Wort oder eine falsche Betonung entscheidet oft darüber, wie ein Gespräch fortgeführt wird – ob es zum Konflikt kommt – ob man etwas kauft oder nicht – ob man einer Bitte nachkommt oder nicht“, so Bernd Lichtenauer. In seinem Führungsalltag erlebte der gelernte Bankkaufmann und Sparkassenbetriebswirt selbst immer wieder Streitsituationen. Konflikte seien jedoch etwas Normales, sie entstünden durch fehlende Informationen, Vorurteile, Missverständnisse, oder die Art und Weise, WIE zwei Menschen verhandeln. Durch die Mediationsausbildung fand der Hildener eine nachhaltige, langfristige Strategie, um Streitigkeiten zweier Parteien lösen zu können. Sein Wissen gibt er heute an Führungskräfte, Projektmitarbeitende, Personen aus den Bereichen Personal und Betriebsrat genauso wie an Studierende und junge Berufstätige weiter.

Lichtenauer arbeitet sehr praxisorientiert mit vielen Gruppenarbeiten und Rollenspielen: „Es geht um Wissen UND Können“. Dabei werden enorm viele Fähigkeiten vermittelt: Prozess-Führung, Moderation, Verhandlung, Präsentation, Umgang mit Emotionen, Konfliktlösung, Einsatz von Kreativitätstechniken und dazu die entsprechenden Tools aus Kommunikation und Psychologie. Die Studierenden erfahren viel über sich persönlich und entwickeln sich weiter. „Mediator*innen können am Ende nicht nur Probleme zwischen zwei Personen lösen, sondern auch mit eigenen Konflikten ganz anders umgehen.“

Info:

Seit 2012 ist Mediation als einziges Verfahren der außergerichtlichen Konfliktlösung gesetzlich geregelt – gibt dadurch den beteiligten Personen Sicherheit. Im Vergleich zu einer Schlichtung oder einem Schiedsverfahren gibt niemand eine Bewertung oder Lösung vor, die Parteien erarbeiten selbst ein einvernehmliches Ergebnis.

Grundlage: Positive Haltung

Die Entwicklung einer dauerhaft positiven Haltung sei ein langer Prozess. Er setze zunächst die Entwicklung eines positiven Menschenbildes voraus. „Ein Beispiel dafür ist, dass man anderen und auch fremden Menschen nicht mit Vorurteilen gegenübertritt, sondern erst an das Gute im Menschen glaubt und zuhört.“ Dies sei auch eine wesentliche Haltung für Mediator*innen, die beide Streitparteien gleich wertschätzend behandeln, keine Bewertungen vornehmen und neutral durch den Prozess führen.

Werdegang

Der gelernte Bankkaufmann und Sparkassenbetriebswirt bildete sich zunächst zum Verkaufstrainer fort, führte nebenberuflich Trainings durch. Zehn Jahre war er in Führungspositionen tätig und bildete sich nebenberuflich zum Coach und Mediator weiter. Er gründete seine eigene Akademie und ist inzwischen nur noch freiberuflich für soziale Organisationen, Verwaltungen und Unternehmen tätig. Für das BCW führte er bereits zehn Mediationsausbildungen durch. „Es ist immer wieder wunderschön zu erleben, wenn sich hochzerstrittene Personen oder Teams treffen und sich unter unserer Führung und unseren Regeln so miteinander austauschen, dass am Ende der Mediation eine gemeinsame Lösung steht und die Beziehungen aufrechterhalten werden können.“

Zertifizierungsausbildung zum Mediator:

28. März 2019

Dauer: ca. 10 Monate

Workshop-Termine:

„Mediation – Konflikte effizient lösen“

12. Februar 2019, 6. März 2019, 18 Uhr

BildungsCentrum der Wirtschaft, Herkulesstraße 21, 45127 Essen

Mehr Informationen gibt es hier.

Für Fragen und zur Anmeldung steht Corinna Miebach zur Verfügung: 0201/81004-521 oder corinna.miebach@bcw-gruppe.